Dort drüben
Der Roman umfasst durch eine Familiengeschichte die historischen Rahmen der Zeit, vom Zweiten Weltkrieg bis zu den 90er Jahren. Bayer berichtet über die Ereignisse während des Weltkriegs, über Verschleppung und Kriegsgefangenschaft der Soldaten, über Zersplitterung von Familien, über die Vertreibung der Ungarndeutschen.
Die Schauplätze wechseln von London über Rom und Berlin bis hin zu Komló in Ungarn, das den Endpunkt der Handlung darstellt. Dieser Wechsel zwischen geographischen Punkten der Welt, die verschiedene politische Systeme und verschiedene Lebensweisen bedeuten, ermöglicht dem Autor in den Dialogen die Erörterung der sich von Zeit zu Zeit verändernden geschichtlichen Situationen sowie die Darstellung der Entwicklung seiner Figuren in der sich ständig verändernden Welt. Die wichtigste Entwicklung ist jedoch paradoxerweise in etwas Standhaftem, in der Beibehaltung der menschlichen Haltung zu erkennen, womit eben „auf das allgemeine Prinzip” hingewiesen wird.
Bayer lässt die Handlung des Romans auf seine die feine stille der Emotionen, Stimmungen, Farben und Klänge nicht entbehrende Art fließen und stellt hinter den Zeilen die Problematik des Künstler-Seins sowie des Seins „in der Sicherheit des göttlichen Schoßes” dar.
Karl B. Szabó